Robert Michler
- robert.michler@unibe.ch
- Postadresse
- Universität Bern
Graduate School of the Arts and Humanities (GSAH)
Doktoratsprogramm Studies in the Arts (SINTA)
Robert Michler
Muesmattstrasse 45
CH-3012 Bern
Robert Michler
Robert Michler wurde am 15.12.1974 in Tübingen (DE) geboren und hat seine KIndheit im süddeutschen Raum verbracht, mit dem Eintritt in die Grundschule dann in Norddeutschland. Der Besuch des Albert-Schweitzer-Gymnasium in Hamburg ab dem Jahr 1984 war für den beruflichen Werdegang von Robert Michler prägend, da er den Musikzweig absolvierte, und mit dem Schwerpunktfach Musik die Möglichkeit nutzen konnte, eine erste, intensive Musikausbildung mit regelmässiger Teilnahme an klassischen Orchester-, Musical und Popmusik-Konzertprojekten zu absolvieren. Seine Instrumente waren Klavier, Klarinette und später Schlagzeug, das Gymnasium wurde dann 1994 mit der Matura/ Abitur abgeschlossen.
Robert Michler entschloss sich dann, ab dem Jahr 1997 Jazz-Performance mit dem Hauptfach Schlagzeug zu studieren; in der Zeit an der Folkwang-Hochschule Essen (heute: Universität Folkwang) war er an diversen Konzerten, Tonträgerproduktionen und Musikwettbewerben beteiligt, und bekam über Stipendien die Möglichkeit, an renommierten, internationalen Workshops und Fortbildungen teilzunehmen; das Studium schloss er mit einem Musiker Diplom (gleichwertig Master Jazz in Performance) ab.
In seiner Studienzeit erwachte bei Robert Michler ein erstes Interesse für sachliche und kulturelle Hintergründe in Musik, insbesondere in Jazz- und Pop-Musik, und er unternahm mehrere Reisen zum Jazz-Institut Darmstadt, um Texte, Fotos und Tonträger zum Thema Schlagzeug zu studieren.
Als Jazz-Performer und Musikproduzent arbeitete er in Berlin, und war in den folgenden Jahren an diversen Tonträgerproduktionen, Konzerttourneen und Live-Performances zu Stummfilmen beteiligt; zudem hat er sein eigenes Jazz-Ensemble geleitet. Der Umzug in die Schweiz fand 2010 statt. Robert Michler arbeitete zunächst als Musikpädagoge an Musikschulen und konnte zeitgleich den Master in Music Pedagogy/ Vermittlung in Music 2014 erfolgreich abschliessen. Als wissenschaftliche Abschlussarbeit verfasste er unter der Betreuung von Prof. Dr. Britta Sweers eine Untersuchung zu "Film mit Live-Musik- zum Verhältnis von Sound und Visualität". Die Grundkurse an der Universität Bern hatten dabei sein Interesse an Recherche und Forschung geweckt, und da er 2013 eine Assistenzstelle bei Immanuel Brockhaus innerhalb des Studienganges Weiterbildung MAS Pop&Rock angenommen hatte, konnte er nähere Einblicke in die Forschungsarbeit zu den "Cult Sounds" erhalten, und schliesslich einige Arbeiten innerhalb des Projekts übernehmen.
Die Entscheidung, den Master of Research in Bern zu studieren, entstand aus dem Bedürfnis, seine langjährigen Erfahrungen als Musiker, Produzent und Musikpädagoge in einen neuen Zusammenhang zu stellen, und wissenschaftlich zu belegen. Sein Interesse an Musiktechnologie brachte ihn dazu, ein Forschungsprojekt zu sogenannten "Drum Machines" und zur "Quantisierung" zu planen.
Derzeit arbeitet Robert Michler als Musikpädagoge an der Sekundarschuke Kirchberg/ BE, sowie als Dozierender und Assistent im Studiengang MAS Pop&Rock an der HKB Bern.
Betreuungspersonen
Prof. Dr. Britta Sweers, Universität Bern, Institut für Musikwissenschaft (Kulturelle Anthropologie der Musik)
Dr. Immanuel Brockhaus, Hochschule der Künste Bern HKB, Organisationseinheit Forschung, Musik, Weiterbildung
Titel des Promotionsvorhabens
Quantisierung in populärer Musik. Neue Ästhetik und erweiterte Klangwelten durch technische Neuordnung des Groove
Mit dem Aufkommen von Technologien wie Sequenzer und Drum Machines haben sich Pop- und Rockproduktionen seit den 1980er Jahren zu rhythmisch akkuraten Konstrukten entwickelt. Damit wurde die Aufführungspraxis hinsichtlich Ästhetik und Stilistik beeinflusst. Quantisierung bezeichnet das Organisieren von rhythmischen Ereignissen anhand eines Rasters und hat somit entscheidenden Einfluss auf popspezifische Groove-Komponenten.
Zentrale Fragen sind hierbei: Warum wird in populärer Musik eine maschinelle rhythmische Ordnung bevorzugt? Welche rhythmischen Spielweisen gab es vor diesen Innovationen und wie wurden diese transformiert? Was bewirken veränderte Produktionstandards in Bezug auf die Ästhetik und kulturelle Bedeutung populärer Musik?
Diese Arbeit basiert methodisch auf qualitativen Interviews, musikalischer Analyse und die Berücksichtigung bestehender Medien- und Kulturtheorien aus dem Bereich ANT oder AMT.
Die Arbeit geht von der These aus, dass die Quantisierung einen bisher weitgehend unbeachteten paradigmatischen Wandel innerhalb der populären Musik bewirkt. Diskursanalysen sollen die Annahme bestätigen, dass zeitgemässe Studioproduktionen die Praxis der Quantisierung bewusst anwenden.
Forschungsschwerpunkte
Interpretation in populärer Musik; Musiktechnologie