Tina Braun
- tina.braun@unibe.ch
- Postadresse
- Universität Bern
Graduate School of the Arts and Humanities (GSAH)
Doktoratsprogramm Studies in the Arts (SINTA)
Tina Braun
Muesmattstrasse 45
3012 Bern
Tina Braun
Tina Braun studierte Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste Bern und an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, wo sie mit einem M.A. in «Visual Communication and Iconic Research» abschloss.
Sie arbeitete mehrere Jahre als Designerin und Art Direktorin für internationale Designagenturen, unter anderem in Berlin, Kopenhagen und Zürich.
2016 gründete sie gemeinsam mit Michael Hübner ein eigenes Designstudio mit den Schwerpunkten Editorial Design, Bildkonzepte für wissenschaftliche Themen sowie die Konzeption und Gestaltung von Corporate Identities im Bereich Kultur und Wirtschaft.
Seit 2020 ist sie Doktorandin im Forschungsprojekt «Sterbesettings – eine interdisziplinäre Perspektive» (SNF, 2020–2023).
Betreuungspersonen
Prof. Dr. Heinzpeter Znoj, Universität Bern, Institut für Sozialanthropologie
Prof. Dr. Minou Afzali, Hochschule der Künste Bern HKB
Promotionsvorhaben
Sterbesettings – Visuelle Kommunikation im Bereich Palliative Care
Im Rahmen der Perspektive Kommunikationsdesign untersucht die Dissertation «Sterbesettings – Visuelle Kommunikation im Bereich Palliative Care», die innerhalb des Forschungsprojektes «Sterbesettings – eine interdisziplinäre Perspektive» (SNF, 2020–2023) entsteht, die Kommunikationskultur von Palliative Care Institutionen. Dokumente wie Formulare für Eintrittsgespräche und Trauerbroschüren, aber auch religiöse und biografische Objekte sind in Sterbesettings allgegenwärtig. Die Perspektive Kommunikationsdesign fokussiert auf Fragen wie: Welche Bilder, Kommunikationsmittel oder Objekte regen ein Gespräch an? Wo wird in den Alltagsabläufen einer Palliativ Care Station mehr Kommunikation benötigt und welche Bedürfnisse haben Sterbende und ihre Angehörige am Lebensende?
Zentraler Untersuchungsgegenstand der Dissertation sind dabei institutionelle Kommunikationsmittel, die der Innen- und Aussenkommunikation dienen: Broschüren, Websites, Elemente der Signaletik und Wegleitungen für Eintrittsgespräche. Die Materialsammlung und Datenerhebung erfolgt in einem ersten Schritt beim Praxispartner, dem Stadtspital Triemli und Waid in Zürich.
Zusammengetragen werden Kommunikationsmittel aus dem Bereich Palliative Care sowie aus angrenzenden Fachgebieten wie Ernährungsberatung, Sozialer Dienst, Akutgeriatrie und Onkologie des Stadtspitals Waid. Ebenfalls für die Untersuchung hinzugezogen werden Websites und Blogs sowie Informations- und Werbematerialien von nahestehenden Institutionen wie z.B. Pflegezentren.
Das Vorgehen sieht leitfadengestützte Interviews mit Kommunikationsverantwortlichen des Zentrums für Palliative Care vor sowie rhetorische Designanalyse der Dokumente (vgl. Scheuermann 2017). Hierbei werden auch die Untersuchungen zu den Praktiken und Skripten aus den anderen Perspektiven des Forschungsprojektes miteinbezogen: Wie wirken sich die Redeweisen über den Tod oder spirituelle Überlegungen auf die Visuelle Kommunikation aus? Wie verhält sich die Visuelle Kommunikation zu sprachlich formulierten Leitbildern der Palliative Care? Durch anschliessendes Prototyping wird eruiert, in welcher Hinsicht institutionelle Kommunikationsmittel der Palliative Care zukünftig angepasst werden könnten. Hierzu werden in einem iterativen Verfahren ausgewählte Kommunikationsmittel neugestaltet. Die Wirksamkeit dieser Prototypen wird durch eine leitfadengestützte Auswertung mit Kommunikationsbeauftragten des Stadtspitals Waid sowie mit Expert*innen evaluiert, die über Gestaltungserfahrung im Feld verfügen.
Das Ziel des Forschungsvorhabens innerhalb dieser Perspektive ist es, die Lebensqualität am Lebensende durch bessere und ansprechendere Kommunikationsmittel zu verbessern und eine zielgruppen-konformere Kommunikation zu ermöglichen.
Forschungsschwerpunkte
Sterbesettings, Palliative Care, Visuelle Kommunikation, Designanthropologie, Designrhetorik, Designethnografie, Social Design